Archiv – Seite 80 – Jazzclub Biberach e.V.

Jazzclub Biberach e.V. – Jahreshauptversammlung

Am 12.04.2013 um 19:30

Ort: Jazzclub Biberach
(c/o Bruno-Frey-Musikschule, Wielandstraße 27, 88400 Biberach an der Riß)

Beschreibung
Alle Jazzclub-Mitglieder sind herzlich eingeladen.

Wer noch keine Mitgliedschaft hat: Anmeldeformulare gibt’s auf www.jazzbiber.de sowie in unserem Halbjahres-Flyer.

Tagesordnung:
1. Begrüßung
2. Berichte der Mitglieder des Vorstands
3. Bericht der Kassenprüfer
4. Entlastung des Vorstands
5. Wahlen (Vorstand und Rechnungsprüfer)
6. Verschiedenes

Ort: Jazzkeller

01.03.2013: Trio ELF

Trio ELF im Jazzkeller Biberach

Neue Klangwelten in kraftvoller Andersartigkeit

BIBERACH – Jazztrios gibt es wie Sand am Meer. Die Besetzung Klavier, Bass, Schlagzeug gilt im Jazz schon fast als Standard. Umso schwerer ist es, in einer solchen Besetzung nicht nur musikalisch sondern auch klanglich neue Akzente zu setzen und sich originell von der Masse abzuheben. In seiner zehnjährigen Bandgeschichte ist das Trio ELF zu einer künstlerischen Einheit verwachsen, hat zu einem ausgereiften eigenen Stil gefunden und ist dabei dennoch offen für Neues geblieben. Und das Trio ELF um den Münchner Pianisten Walter Lang hat es, trotz der transparent-kammermusikalischen Besetzung, durch virtuosen Elektronik-Einsatz geschafft, den traditionellen Sound aufzubrechen und neue Klangwelten zu erschließen. Das Jazzclub-Publikum zeigte sich jedenfalls von dem Trio auf seiner Jubiläumstour begeistert, obwohl Jazz in der Bandkonzeption eher eine Randerscheinung blieb.

Eine der Inspirationsquellen bezog das Trio erklärtermaßen von der bekannten deutschen Gruppe „Kraftwerk“, deren ihrerseits von Karlheinz Stockhausen inspirierter Weg in die elektronische Rock- und Popmusik bereits in den 70er Jahren weltweit Beachtung fand und als Pionierleistung in Richtung Funk, Techno und HipHop gilt. Einer der wenigen Coversongs des kurzweiligen Abends, vielleicht sogar der faszinierendste überhaupt, war denn auch der Titel „Mensch-Maschine“ von „Kraftwerk“. Live, gespielt mit akustischen Instrumenten und geringfügig elektronischer Verfremdung der Natursounds wirkte die ELF-Version nicht nur menschlicher und ästhetisch differenzierter sondern überdies kraftvoller und spannender als das mittlerweile kultig verfestigte Original. Besonders der virtuose Schlagwerkpart von Gerwin Eisenhauer, nebenbei auch das rhythmische „Kraftwerk“ des Trios, konnte die opulenten Klangtürme der Originalversion locker kompensieren.

Sven Faller entlockte seinem Kontrabass mit elektronischer Hilfe überaus melodische Linien und lieferte somit dem Pianisten Walter Lang, immer wenn dieser in rhythmisch-harmonischen Patterns zu versinken drohte einen vortrefflichen Kontrapunkt. Umgekehrt bot er Lang bei dessen virtuosen Solopassagenen das harmonische Fundament aus dem dieser wiederum die Spannung für seine raumgreifenden Improvisationen bezog. Ein perfekt abgestimmtes Geben und Nehmen in einem eingespielten Team, fast wie bei einem alten Ehepaar, das sich ohne Worte versteht oder alte Geschichten in spontanem Wechsel erzählt.

Zu den herausragenden Stücken des Abends gehörte Sven Fallers „Adria“, im Gedenken an eine längst verflossene Freundin entstanden, hochkomplex, hypersensibel, launenhaft. Nach Fallers eigenem Bekunden nahezu unspielbar, gelang im Biberacher Jazzkeller eine beeindruckende Interpretation des Werkes über ein offenbar nicht ganz unproblematisches „Frauenzimmer“. Nach zwei Zugaben durften die Jubilare von der Bühne.

[gez. Dr. H. Schönecker]

Trio ELF

Am 01.03.2013 um 20:30

Ort: Jazzclub Biberach
(c/o Bruno-Frey-Musikschule, Wielandstraße 27, 88400 Biberach an der Riß)

Beschreibung
Elektronische Musik mit akustischem Trio

Trio Elf gehört zu einer neuen deutschen Jazzgeneration und zu den international am meisten beachteten Jazzformationen Deutschlands. Markenzeichen der Band ist die Erweiterung des warmen akustischen Sounds durch den kreativen Einsatz von Electronics und Elementen aus der Club Music. Das Trio bezieht seine musikalische Leichtigkeit aus Melodien, die geradezu hymnisch anmuten, flirrenden Rhythmen mit überraschenden dynamischen Brüchen und dem gemeinsamen Atmen dreier gleichberechtigter Stimmen. Die inspirierten Improvisationen wurden von der Kritik weltweit gefeiert.

Schlagzeuger Gerwin Eisenhauer spielt komplexe Beats wie ein mensch-gewordener Drum-Computer, der mit Drum ’n‘ Bass oder HipHop virtuos improvisiert. Walter Lang ist einer der herausragenden Pianisten Europas. Seine lyrisch-magischen Melodien und energetischen Akkorde zeugen von enormer Kreativität. Sven Faller machte sich mit seinem melodisch-virtuosen Stil auf dem Bass international einen Namen. Blitzschnell wechselt er von solistischem Kontrapunkt zu erdig-warmen Basslinien. Erweitert wird Trio Elf am Mixer durch Klangtüftler Mario Sütel, der spontan Loops aus dem Fluss der Improvisationen zaubert und so die Elf ihrem gesampelten Doppelgänger gegenüberstellt.

Der Name bedeutet übrigens nichts anderes als Eisenhauer, Lang und Faller, was wiederum – unschwer zu erraten – auf die Nachnamen der Akteure verweist. 2013 feiert die Band Jubiläumskonzerte in ihrem 10. Bühnenjahr.

Eintritt: 12 EUR / 9 EUR
Karten und Platzreservierungen: kasse@jazzbiber.de

22.02.2013: East Drive

„East Drive“ sorgt für den richtigen Drive im Jazzkeller

Folksongs voller Opulenz und Tiefe

BIBERACH – „Seelenverwandtschaft“, so einer der vorgestellten Titel von der neuen CD „Folksongs 2“, umschreibt am besten das künstlerische Erfolgsrezept von „East Drive“, dem als „Power-Quartett Ost“ angekündigten Trio des vielfach preisgekrönten Bodek Janke mit Berklee-Professor Vadim Neselovsky als Gast. Die angekündigte Pianistin und Sängerin Tamara Lukasheva war kurzfristig leider verhindert, so dass der mit Bodek Janke befreundete in New York lebende „Chopin unter den Jazzpianisten“ ihren Platz einnahm. Dass die spritzig unterhaltsame Interaktion so reibungslos funktionierte und dem überaus zahlreichen Publikum im Jazzkeller knapp drei musikalische Sternstunden bescherte, war unzweifelhaft der polnisch-ukrainisch-russischen Seelenverwandschaft der quirligen Musiker zu verdanken.

Bereits mit den ersten Tönen zündeten die vier ein kreatives Ideen-Feuerwerk, das vor Intelligenz und Vitalität sprühte und das enthusiastisch mitgehende Publikum permanent in Atem hielt. Als Vadim Neselovsky, der zuvor dem Steinway virtuos perlende Tonkaskaden und vollgriffige Harmonien entlockt hatte, schließlich seine im Jazz eher ungewöhnliche Melodica hervorholte und pure Emotionen in den Raum blies, waren die verblüfften Zuhörer vollends in den Bann der jugendlich frischen Weltmusik mit Jazzeinschlag geraten.

Die Definition „Jazz ist die Freiheit, alles weglassen zu dürfen, was einem nicht gefällt“ (W. Lackerschmidt) kam hier einmal mehr beispielhafter Form zur Ausprägung. Nahezu alle musikalischen Konventionen wurden suspendiert oder spielerisch verfremdet, teilweise fast atomisiert. Aus den Bruchstücken von Themen, Motiven oder rhythmischen Patterns wurden großartige neue Strukturen gebildet und in größtmöglicher Spontaneität auch gleich wieder zerschlagen und umgruppiert. Was eben noch ein harmloses Begleitmotiv schien, war im nächsten Moment konstituierender Baustein eines mächtigen Klanggebäudes. Sentimentale balkanisch-ukrainisch-russische Volksliedmelodien wurden verquirlt und eingeschmolzen um schließlich doch immer wieder aus dem „feinen Süppchen“ (so ein weiterer Titel aus der präsentierten CD) an die Oberfläche zu driften und als Ohrwürmer ein Eigenleben zu führen. Vitaliy Zolotov, der überaus feinsinnige ukrainische Komponist und Gitarrist der Formation, lieferte das Rezept für dieses leckere Süppchen, das durchaus Appetit auf mehr machte. Auch der mit leichter Hand souverän groovende Bassist Philipp Bardenberg steuerte mit „Ratka Mitrovi?a“ und „Sam“ zwei Kompositionen zum Geschehen bei. Herausragend war jedoch das Wiegenlied „Kolybel’naya“ seiner Moskauer Tante Tatjana Kamysheva und vor allem die Olivia Trummer gewidmete Komposition Bodek Jankes „Tangolivia“. Ein Meisterwerk der Parodie und Verfremdung und dennoch ein intimes Bekenntnis voller Anmut, Würde und tief empfundener Leidenschaft. Janke, der vom Schlagzeug aus die musikalische Regie führte, machte sich damit auch unzweifelhaft zum kreativen Kopf der Truppe, die in ihrer bewundernswerten Spielfreude natürlich auch mit Zugaben nicht geizte.

 

gez. Schönecker

East Drive feat. Vadim Neselovskyi (NYC)

Am 22.02.2013 um 20:30

Ort: Jazzclub Biberach
(c/o Bruno-Frey-Musikschule, Wielandstraße 27, 88400 Biberach an der Riß)

Beschreibung
Osteuropäische Wurzeln, internationale Musikausbildung, als Solisten und Sidemen im In- und Ausland gefragt – die drei Musiker von East Drive sind in ihrer Wahlheimat „Weltmusik“ zu Hause und jonglieren virtuos mit verschiedenen Bällen: Moderner Jazz, Polka, nordindische klassische Musik, wehmütige russische Melodien, lateinamerikanische Intermezzi, aber auch Funk, verzerrte E-Gitarre und vor allem: Groove.

East Drive – das sind drei neugierige Weltklassemusiker, die selbstbewusst und genussvoll musikalische Grenzen überschreiten: der in der Ukraine geborene Gitarrist Vitaliy Zolotov, der europaweit gefragte Philipp Bardenberg am E-Bass und der polnische Schlagzeuger und Perkussionist Bodek Janke.

Als Gast trifft die Band im Biberacher Jazzclub am 22.2. auf den einzigartig virtuosen Pianisten Vadim Neselovskyi. Neben seiner langjährigen Zusammenarbeit mit dem Vibraphonisten Gary Burton und seiner Professur am Berklee College of Music (Boston) wird der aus dem ukrainischen Odessa stammende New Yorker seit Jahren von der internationalen Presse als grosse Entdeckung des modernen Jazz gefeiert und trifft somit bei East Drive auf Gleichgesinnte.

East Drive ist eine energiegeladene, bunte Kombination, die durch traumwandlerisches Zusammenspiel und virtuose Solo-Einlagen jedes Publikum zu begeistern versteht.

www.eastdrive.org
www.vadimneselovskyi.com

Eintritt: 12 EUR / 9 EUR
Karten und Platzreservierungen: kasse@jazzbiber.de