Jazzclub Biberach e.V.

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Der Biberacher Jazzpreis ist ein international ausgeschriebener Preis für den Jazznachwuchs.

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Stefanie Boltz Duo

Am 21.11.2025 um 20:30 Uhr

Ort: Jazzclub Biberach

Beschreibung

Hinweis 1: Das Konzert findet am Freitag, 21. November 2025, statt! In unserem Flyer wurde versehentlich zum richtigen Wochentag das falsche Datum abgedruckt.

Hinweis 2: Abweichend von unserer Veröffentlichung im Flyer spielt Stefanie Boltz bei uns im Duo.

MIDWINTER TALES

Dass die Winterzeit eine ganz besondere Energie birgt, wussten unsere Vorfahren seit Jahrhunderten. Lange vor dem überpräsenten, wenn auch schmackhaftem Glühwein und Weihnachtsplätzchen hatte sie eine magische Wirkung auf unsere Seele.

Der Jazzsängerin und Songwriterin Stefanie Boltz haben es vor allem die Rauhnächte und die Wintersonnenwende angetan, wenn die langen Nächte kürzer werden, man am Kamin zusammen rückt und den Winterschlaf ausgiebig genießt, während die Vorfreude auf den Frühling zart erwacht. Zahlreiche Lieder und Kompositionen wurden von den mannigfaltigen Gesichtern des Winters geprägt. Bei Gordon Lightfoots „Song For A Winter’s Night“ ist es die Sehnsucht, die Stille der Nacht und Wärme des Feuers mit seiner Liebe zu teilen. Tom Waits beschreibt in „Christmas Card From A Hooker“ die verklärte Rückschau einer Gefangenen und ihr Blick auf das Licht am Ende des Tunnels.

Für die liebevolle Umsetzung dieser und vieler weiterer Songperlen – auch aus eigener Feder – hat sich die etablierte Sängerin einen hochkarätigen Mitstreiter gesichert. Mit Martin Kursawe an der Gitarre verschmilzt sie zu einem homogenen Duo, das gemeinsam atmen, aber auch individuell glänzen kann. Mit Leichtigkeit und Tiefgang zaubern die Zwei ein Programm voller Zwischentöne und Dynamik, in dem Groove & Intimität, Virtuoses & Witziges, Wärmendes & Unterhaltsames seinen Platz findet.

Besetzung: Stefanie Boltz – Gesang  & Martin Kursawe – Gitarre

www.fine-artist.de

Eintritt: 22 Euro, Jazzclub-Mitglieder 18 Euro, Studierende 10 Euro,
freier Eintritt für Biberacher Schülerinnen und Schüler

Foto: Mike Meyer

24.10.2025: Laura Kipp & Band

Sunset Balcony – Herzliche Grüße aus Balkonien, eure Laura.

Un temps fort des semaines françaises

BIBERACH – Einen Höhepunkt der französischen Wochen bildete das vom deutsch-französischen Bürgerfonds großzügig geförderte Konzert mit dem deutsch-französischen „Laura Kipp Quartett“, organisiert vom Biberacher Jazzclub in Kooperation mit dem Verein „Städte Partner Biberach e.V.“ im proppenvollen Jazzkeller. Die Live-Präsentation der Songs ihrer neuesten in Paris entstandenen CD „Sunset Balcony“, überwiegend komponiert vom „singenden“ Bassisten Jens Loh und mit Lyrics versehen von Laura Kipp, überzeugte fast noch mehr als ihr gefeiertes Debutalbum „Laura Quiet Land“ aus dem Jahr 2022. Ein eingespieltes Team, neben Jens Loh komplettiert mit Lauras französischem Kollegen William Lecomte am Klavier und Eckhard Stromer am Schlagzeug bot eine reife, durch vier eigenständige und völlig gleichberechtigte Individuen wie aus einem Guss erbrachte Leistung.

Die Struktur der Kompositionen und deren musikalischer Ausdruck, mit viel Sachverstand und Empathie erfasst, verinnerlicht und geadelt durch eine überaus zutreffende Übersetzung in gesungene Sprache, wurde geradezu plastisch erfahrbar in der gemeinsamen Interpretation. Eine knappe Erläuterung der Stücke durch die, auch hinsichtlich ihrer Bühnenpräsenz deutlich gereifte, junge Sängerin, ermöglichte gleichermaßen sinnerfülltes Hören und anspruchsvolle Unterhaltung. Rauschender Beifall, Szenenapplaus und anerkennende Zurufe motivierten die Künstler und stachelten sie, besonders in den teilweise unglaublich virtuosen und leidenschaftlichen Solo-Improvisationen, immer wieder zu Höchstleistungen an. Eine gute Raumakustik und ein hochkonzentriertes, mucksmäuschenstilles Publikum inspirierte etwa Eckhard Stromer zu einer Schlagzeug-Improvisation, die im feinsten Pianississimo noch das leichte rhythmische Reiben eines Fingers auf dem Fell der Trommel, vergleichbar dem Fallen einer Stecknadel, musikalisch verwertbar machte. Am anderen Ende der dynamischen Skala übertönte er dann aber gelegentlich sogar seine elektronisch verstärkten Mitmusiker.

Im Gedächtnis blieben besonders Stücke mit so pittoresken Titeln wie „Johnny, the Fly“, „Jardin de Luxembourg“ oder „Bartender“. War es hier der nervöse Funky-Rhythmus, da ein entspanntes Swingfeeling und dort eine von Laura komponierte, tiefenentspannte Blues-Ballade, die den Geschichten eines lebenserfahrenen Barkeepers lauschen lässt, gab es aber auch lockeren Latin Jazz mit fast beiläufig wirkenden Scatsilben und ausgebufften Klavierimprovisationen des eigens aus Kuwait angereisten Pianisten William Lecomte. Die in Singer-Songwriter-Manier im Duo aus Gesang und dem, hier auch mal die Gitarre spielenden Jens Loh, vorgestellten Titel boten nicht nur klangliche Abwechslung, ihre innige Interaktion ging auch unmittelbar zu Herzen. Andere Titel, wie „Oh, I Could Write A Book“ oder der Titelsong der CD „Sunset Balcony“ blieben wegen ihrer beinahe schlagerhaften Melodien oder ihres hymnischen Pop-Charakters im Gedächtnis haften.

Eine weitere tiefsinnige Eigenkomposition von Laura Kipp, „Promise Me“, beschloss den offiziellen Teil, die Zugabe „Mr. P’s Blues“ als Hommage an Jens Lohs Sohn Phileas, bediente explizit auch die Fans des traditionelleren, blueslastigen Jazz. Dieses Vintage-Feeling schien aber auch den Künstlern sichtlich und hörbar Spaß zu bereiten, freche, witzige, skurrile Improvisationen, augenzwinkernd dargeboten, rundeten ein außergewöhnliches Konzert stilecht ab und eröffneten den autogrammatisch geprägten und vorweihnachtlich inspirierten CD-Verkauf.

Text und Fotos: Helmut Schönecker

Katrin Weber Sextett

Am 06.12.2025 um 20:30 Uhr

Ort: Jazzclub Biberach

Beschreibung

TRIEB, das aktuelle Projekt von Katrin Weber ist durchaus außergewöhnlich. Lieblingslieder und Eigenkompositionen, zumeist Vertonungen weiblicher Lyrik, werden dabei konsequent auf Deutsch vorgetragen. Webers Stil oszilliert zwischen Jazz, Chanson, Klassik und brasilianischer Musik. Die Tuttlinger Sängerin, Komponistin und Pianistin lebt seit 30 Jahren in Wien und machte sich, nach langen Jahren in der Kabarettszene, dort einen Namen als Komponistin und Arrangeurin vieler Theaterproduktionen und verschiedener Ensembles. Sowohl mit ihrem Trio als auch mit ihrem Duo gastierte sie schon wiederholt bei den Jazzbibern und fand viele Fans, die sie nach vielen Jahren jetzt endlich mal wieder „live“ hören wollen. Es „droht“ ein unvergesslicher Abend für alle Musikfans, die sich auf geballte Frauenkraft und treibende Grooves freuen. Mit im Gepäck hat sie namhafte VertreterInnen des österreichischen Jazz.

Katrin Weber (Vocals)
Ilse Riedler (Saxofon, Bassklarinette)
Gerd Rahstorfer (Trompete)
Stephanie Weninger (Klavier)
David Dolliner (Kontrabass)
Luis Oliveira (Schlagzeug)

https://www.katrinweber.net/

Eintritt: 22 Euro, Jazzclub-Mitglieder 18 Euro, Studierende 10 Euro,
freier Eintritt für Biberacher Schülerinnen und Schüler

Foto: Anna Stöcher

10.10.2025: Knudsen Fessele Streit Trio

Knudsen, Fessele und Streit zelebrieren Wohlfühlkonzert im Jazzkeller

Stimmungsvolle „Hygge“ rund um das Thema Liebe verbreitet gute Laune

Gedämpftes Licht, vorherrschende Rottöne, Teelichter und etwas zum Knabbern auf den Bistrotischchen, erlesene Getränke, einen lieben Partner an der Seite und dazu eine Musik die zu Herzen und unter die Haut geht ließen entspannte Party-Atmosphäre im Jazzkeller aufkommen. Das Trio um die dänische Sängerin Lea Knudsen war kurzfristig eingesprungen um den erkrankten Thorsten Zwingenberger aus Berlin zu vertreten und ließ unter dem Motto „Ja, das Küssen“ nichts anbrennen.

Für die „hyggeligen Gefühle“ sorgte, allem voran, die Stückauswahl, die sich um das Verliebtsein, ums Küssen, um Wärme und Geborgenheit drehten. Deutsch, Dänisch, Englisch, Spanisch oder auch Schwedisch kamen die Texte daher. Schließlich wird überall geliebt. Und die vielen Facetten der Liebe spiegelten sich denn auch in der stilistischen Vielfalt wider. Mal frech und neckisch mit laszivem Hüftschwung wie bei „Sway“, mal mit heißem Sambafeeling oder als „Nuevo Tango“ wie in „Yo Soy Maria“. Auch skandinavisch unterkühlt oder einfach nur abgeklärt, häufig in verbaler oder sängerischer Interaktion zwischen Lea Knudsen und Norbert Streit an diversen Saxofonen, im Duo-Gesang mit Lea oder an Perkussionsinstrumenten, im Scatgesang oder in ausgedehnten Improvisationen mit einem inspirierenden Joe Fessele am Flügel entfaltete und steigerte sich die Leidenschaft, der Funke sprang über aufs Publikum und fachte das Feuer der Liebe weiter an. Applaus, Zugabe und schnell nach Hause zum Kuscheln war angesagt.

Text & Fotos: Helmut Schönecker