„Dixie’s Treibhausventil“ lassen ordentlich Dampf ab
Erfolgreiche Liaison: Dixieland, Weißwurst und Weißbier
BIBERACH – Beinahe hätten die Weißwürste von alleine zu kochen angefangen, so heiß ging es her beim jüngsten Jazzfrühschoppen des Biberacher Jazzclubs. Trotz ziemlich winterlicher Verhältnisse und mehreren Konkurrenzveranstaltungen war der Jazzkeller, nach einem hochkarätigen Saisonauftakt mit Tamara Lukasheva und Vadim Neselovskyi zwei Tage zuvor, auch bei der Traditionsveranstaltung am Sonntagmorgen überraschend gut besucht. Schließlich waren nach 14 Jahren einmal wieder die Jazzmänner der international renommierten Band „Dixie’s Treibhausventil“ zu einem Konzert nach Biberach gekommen und viele alte Fans brannten darauf, die eloquenten Glücksbringer wieder einmal live zu erleben.
Beherzt und ungekünstelt gingen die fünf Routiniers im Nadelstreifenanzug und in ihren zweifarbigen nostalgischen Lederschuhen zur Sache und brauchten den Szenenapplaus nach den einzelnen Improvisationen nicht erst lange einzufordern. Johannes Weindel, eines der Gründungsmitglieder der Band und frischgebackener Pensionär glänzte am Flügel mit perlenden Soloeinlagen und vollgriffiger Begleitung. Die Frontmänner an der Trompete (Michael Maisch), am Saxophon (Daniel Sernatinger) und an der Posaune (Peter Hohl in Vertretung für den erkrankten Stammposaunisten Burkhart Spellenberg) drehten mächtig auf und lieferten hervorragende Improvisationen in gediegener Virtuosität gleich in Serie, traten bei Bedarf aber auch zurück ins Glied um eine dezente Begleitung für die gerade solistisch agierenden Bandmitglieder abzuliefern oder gaben vokale Einlagen. Im Hintergrund agierte der Züricher Bassist Chris Hertel, präzise und verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk, und am Schlagzeug mischte der Freiburger Martin Herrmann mit viel positiver Energie, gelegentlich auch mit hochvirtuosen Soloeinlagen, die ganz Partie auf.























