21.01.2011: Alexander Braun „JazzZoneTrio“ – Jazzclub Biberach e.V.

21.01.2011: Alexander Braun „JazzZoneTrio“

Jazziger Auftakt der Konzertsaison beim Jazzclub Biberach

Alexander Brauns „JazzZoneTrio“

BIBERACH – Einen Auftakt nach Maß für die Jazzsaison 2011 des Jazzclubs Biberach legte das „JazzZoneTrio“ von Alexander Braun auf die Bretter der Bühne im gut gefüllten Jazzkeller.  Gediegener „Smooth Jazz“ in dessen positivem Wortsinn, heiter swingender Mainstream-Jazz mit gefälligen Harmonien und eingängigen Melodien, unterhaltsamen Improvisationen und frischem, lockeren Groove ließen eine stimmungsvolle „JazzZone“ im urbanen Ambiente aufblühen.

Im Tetrapack beiläufig moderiert vom Bandleader erklangen bekannte Standards aus der großen Broadwaymusical- und Songtradition von George Gershwin, Cole Porter, Richard Rodgers oder Kurt Weill mit hohem Unterhaltungswert. Auf besonderes Interesse und entsprechenden Applaus stießen aber auch eine Reihe von Eigenkompositionen Alexander Brauns aus denen besonders „Spanish Waltz“ mit hörbar angenehmen Erinnerungen an einen Urlaub auf La Gomera oder „My Inner Voice“ in wohltuend divergentem Groove als inspirierte Preziosen herausragten.

Gelegentliche musikalische Ausflüge in den Latin Jazz, wie in „Corcovado“ von A.C. Jobim oder im „Elisamba“ mit Anklängen an Beethovens Dauerbrenner „Für Elise“ wirkten eher als Konzession ans breite Publikum wohingegen die Streifzüge durch Bebop und Hardbop (Thelonius Monk, Miles Davis, Lee Morgan)  oder zu Herbie Hancock deutliche Synergien freisetzten und frischen Wind entfachte. Vor allem die zweite Zugabe, Watermelon Man, ließ Musiker und Publikum gleichermaßen befreit durchatmen.

In der Reihe „Local Jazz Heroes“ standen dem Biberacher Jazzpianisten Alexander Braun, der an der Bruno-Frey-Musikschule unterrichtet, zwei routinierte Jazzmusiker zur Seite. Für den treibenden Groove sorgte das Ulmer Jazz-Urgestein Hans Peter Gruber, der seit den frühen 60er Jahren die Jazzszene der Region mitprägte. Mit sattem Bassklang legte der Donzdorfer Peter Funk am Kontrabass nicht nur ein sicheres Fundament sondern trat ganz in der Tradition klassischer Klaviertrios auch immer wieder mit Improvisationen solistisch hervor. Der Gesamtsound erwies sich als transparent und ausgewogen und trug gleichermaßen zur Spielfreude der Musiker und zum Hörgenuss des Publikums bei.

Gez. Dr. Helmut Schönecker