25.06.2004: FFB Fischer Fischer Bardenberg – Jazzclub Biberach e.V.

25.06.2004: FFB Fischer Fischer Bardenberg

Konzertkritik FFB am 25.06.2004 im Jazzkeller 

Drei Spitzen spielten

(wv) — F F B. Das steht für Fischer, Fischer und Bardenberg. Die gerechten Vornamen lauten: Peter, Thomas und Philipp. Das alles sollten wir uns merken, hinfort. Denn die drei haben geswingt und gerockt – im „Jazz-Keller“ der Biberacher Musikschule. Und die Decke, ja, hob sich. Sanft.

Der späte Juniabend, warm und schön, wehte von draußen herein. Er wurde eine Verlockung. Muss ich sagen, wonach sich die Seele sehnt? Im Juni nach Mai wohl schon. Das, was sich nach 20 Uhr 30 begab, beim Einstimmen der drei, ward dem offenen Ohr unmittelbar ahnbar. Für die Versammelten galt es: Wach zu werden für einen Sound, einen Rhythmus, eine aufschwingende, in Höhen sich nie verirrende Melodei.

Ja, es jaulte, raunte, johlte. Und teilte sich in jedem Ton mit. Es sprach. Es versank und erstand – : Musik, dies wohl geheimnisvollste Wort unserer deutschen Sprache. Wir alle kämpfen darum und – sie spielten. Im Keller, wo schon so manches begann.

Wenn sich Kapriolen begeben, aus der Gitarre, wenn der Bass untergründig einen holt und das Schlagzeug gehörig drauf haut, wenn das in die Beine fährt, unter der Haut kribbelt und der Zuhörer dabei nicht ausflippt, dann muss das schon in Ordnung gewesen sein. Es war mehr als das. Es hat uns über drei Stunden vereint. Im geheimen Tanz, nach dem die Seele sich sehnt. Hätte Deutschland diese Spitzen gehabt, na dann. Die erste CD ist im Anmarsch. Wir brauchen nicht einmal gespannt zu sein. Die Drei sind hinreißend und strotzen vor Zitaten, schleudern sie mit Jux und Feix in den Himmel und sind so bescheiden dankbar, wenn man ihnen zujubelt – wie wir, die es frenetisch taten.

Schwäbische Zeitung 30.06.04