22.10.2010: Ruth Sabadino & Boogaloo (Jazz für Kinder) – Jazzclub Biberach e.V.

22.10.2010: Ruth Sabadino & Boogaloo (Jazz für Kinder)

Veranstaltungsreihe „Jazz für Kinder“ – Mitmachkonzert in der Stadtbücherei

Bei „Jazz for Kids“ ist echt was los

BIBERACH (sz) – 120 begeisterte Dritt- und Fünftklässler aus Warthausen und Biberach verfolgten die nunmehr bereits fünfte Veranstaltung in der Reihe „Jazz für Kinder“, die in einer Kooperation zwischen Stadtbücherei und Jazzclub Biberach e.V., gefördert durch die Baden-Württemberg-Stiftung, Landesbank und Landesjazzverband Baden-Württemberg  am vergangenen Freitag erfolgreich über die Bühne ging.

Dicht gepackt auf bunten Sitzteppichen und –würfeln hingen 240 staunende Augen und Ohren des jungen Publikums an den vier Musikern von „Boogaloo“, die ein besonders junges, kurzweiliges  Programm zusammengestellt hatten. Ob bei der Musik zur „Sendung mit der Maus“, „Pippi Langstrumpf“, „Wicki“ oder auch „Speedy Gonzales“, der schnellsten Rennmaus der Welt, Ruth Sabadino nahm die Kids buchstäblich bei der Hand und führte sie mit bekannten Melodien durch die unbekannte Welt des Jazz. Eine der Altersgruppe gerechte, schnelle und witzige Moderation unter Einbeziehung der Kids brachte eher beiläufig die entscheidenden Informationen über die immer noch häufig als zu anspruchsvoll empfundene Musik an die aufmerksamen Zuhörer. Im Mittelpunkt stand dabei  immer die packende Darbietung handgemachter, improvisierter Musik. Bei den zahlreichen Mitmachteilen wurde es zwar mitunter ziemlich lebhaft, Klatschen, Mund-Perkussion, rhythmisches Bewegen oder auch Singen klappten aber bei den Kids ganz selbstverständlich.

Erwartungsgemäß stieß das Schlagzeug von Christoph Sabadino besonders bei den Jungs auf große Aufmerksamkeit. Durchaus überraschend für die Künstler war jedoch der hohe Anteil von Schülern, die bereits ein Instrument erlernen. Vor allem junge Pianisten, Flötisten und Gitarristen gab es in großer Zahl, doch auch Geige oder Saxophon waren gut vertreten. Im lockeren Gespräch holte sich Ruth Sabadino immer wieder die Aufmerksamkeit ihrer jungen Zuhörer, verblüffte durch besonders virtuose und ausdrucksstarke Saxophonsoli oder den fliegenden Wechsel zwischen Instrument und Singen. Bei Uli Möck am Piano vermuteten manche Kids gar, er hätte 20 Finger, so gut wie er mit den 88 Tasten des Klaviers zurechtkomme. Die Verwandschaft des Kontrabasses von Kurt Holzkemper mit einer Hornisse (wegen des langen Stachels) hinderte diesen nicht daran, „das dicke Möbelstück“  übers Knie zu legen und zur allgemeinen Freude gitarrenmäßig zu bespielen.

Im Anschluss an die knapp 90minütigen Darbietungen mit lautstark geforderten Zugaben gab es dann Gelegenheit zum Fragen, Instrumente anfassen und kennenlernen, Autogramme einholen oder die Musiker auch mal ganz aus der Nähe zu sehen. Von dichten Trauben umlagert bewiesen diese engelsgleiche Geduld mit den wissbegierigen Nachwuchskünstlern.

[SZ, Lokalteil Biberach, 25.10.2010]