08.10.2011: Miles & More feat. Sam Maitland – Jazzclub Biberach e.V.

08.10.2011: Miles & More feat. Sam Maitland

Deutsch-englisches Jazzprojekt mit „Miles & More“

Sam Maitland verbreitet viel Spaß mit Smooth Jazz

Im Rahmen der englischen Woche haben Jazzclub und Kulturamt einen deutsch-englischen Konzertabend organisiert. „Miles & More“, eine Biberacher Formation um den Bad Waldseer Saxophonisten Michael Dümmler und dem seit einigen Monaten in Biberach weilenden englischen Profimusiker Sam Maitland, bereits bekannt durch seine jüngste CD-Produktion „Ich bin ein Biberacher“, hielten das zahlreich erschienene Publikum bei bester Laune.

Sympathisch moderiert durch Sam Maitland, der mit seiner samtweichen, dabei aber sehr modulationsfähigen und ausdrucksstarken Stimme vom ersten Moment an die Herzen der Zuhörer erreichte, erklangen überwiegend Eigenarrangements bekannter Jazzstandards. Ohne Berührungsängste, auch nicht vor sehr bekannten Titeln, aber auch völlig ohne falsches Pathos kamen die Stücke mit großer Selbstverständlichkeit zum Publikum rüber. Mitunter stand das Gefühlsbarometer auf „Hotelbar nach Mitternacht“, gelegentlich war auch der unverstellte Zugriff einer engagierten Schülerband zu spüren, meist aber stand die künstlerisch ambitionierte Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Sujet im Vordergrund. Hier haben sich offenkundig fünf Jazzliebhaber gefunden, von denen im Biberacher Raum künftig wohl noch häufiger die Rede sein wird.

Michael Dümmler an Es-Alt und Sopransaxophon konnte mit einem stilsicheren Timing, frischen Improvisationen und expressivem Sound überzeugen. Piano, Kontrabass und Schlagzeug agierten flexibel und banddienlich mit einem Groove, der intensive Probearbeit im Vorfeld und gemeinsame Wellenlänge verriet. Vor allem vom Pianisten kamen dabei aber auch ungewohnte Licks und Patterns, die erfrischend anders wirkten und trotz Mainstream-Ausrichtung auf neue Wege zum Altbewährten verwiesen.

Trotz überaus bekannter Titel, wie „Take Five, Satin Doll, Autumn leaves, Misty oder auch Night & Day“ und selbst vor Stings „Englishman in New York“ hatte man keinen Respekt, kam durch den bandspezifischen Zugriff keinesfalls Langeweile auf. Zwei begeistert herbei geklatschte Zugaben rundeten einen entspannten, unterhaltsamen Abend ab.

Gez. Helmut Schönecker