24.11.2006: Fabro – Jazzclub Biberach e.V.

24.11.2006: Fabro

Fabro-Fanclub übernimmt Biberacher Jazzkeller

Wogen der Flamenco-Begeisterung schlagen hoch

„Eine echte Alternative zu Tokio Hotel“ konstatierte Fabro, als am Ende des zweiten Sets seines Klasse-Konzertes auch seine jüngsten Gäste im Kindergarten- und Grundschulalter noch putzmunter die zweite Zugabe mit herbei applaudierten.

Die Begeisterung war beiderseitig, als  die eilends herbei geschleppten zusätzlichen Sitzgelegenheiten und auch die Treppenabsätze ausgegangen und nur noch Stehplätze zu ergattern waren. Spätestens nach den ersten Tönen des Kult-Trios war denn auch klar: hier sind die Fabro-Fans der ganzen Region zusammengeströmt um den bereits zu den Stammformationen des Biberacher Jazzclubs zählenden Säckinger Ausnahmegitarristen Oliver Fabro und seine beiden musikalischen Mitstreiter, die aus Sigmaringen stammenden Zwillingsbrüder Wolfgang und Harry Eisele, zu erleben. Und alle sind sie auf ihre Kosten gekommen.

Die Musiker liefen vor der motivierenden Kulisse zur Hochform auf und selbst die vertracktesten Arrangements, allesamt aus der Feder des Bandleaders, gelangen mühelos. Rasende Unisonolinien, komplementär verzahnte komplexe Rhythmen – nicht nur in den flamencotypisch geklatschten „palmas“ – und  vor allem die fliegenden Wechsel zwischen den zahlreichen, virtuos beherrschten Instrumenten vermittelten eine selten erlebte Spielfreude, sorgten für glänzende Unterhaltung und nur mühsam gezügelten Bewegungsdrang auf Seiten des Publikums.

Von indischen Wasserkrügen (madgas) bis zu peruanischen Obstkisten (cajons), Tamburin, Minibongos, Schüttelrohr, selbst gebastelter Fußtrommel und anderen Klein-Perkussionsinstrumenten über Querflöte, Alt- und Sopransaxophon, 2 Gitarren, Mandoline bis zum Steinwayflügel kamen eine Vielzahl von Instrumenten zum Einsatz. Besonders beeindruckend dabei war die Selbstverständlichkeit mit der die eigenständigen Sounds und Spielweisen sich organisch ins Ganze fügten. Da kam nichts gehetzt oder aufgesetzt daher. So selbstverständlich wie sich Klavier- und Gitarrensound, Badener und Schwaben, Madgas und Cajons vertrugen, so überzeugend mischten sich die unterschiedlichsten Stilelemente zu einem eigenständigen Fabrostil, von dem nicht nur die erklärten Fans gar nicht genug bekommen konnten.

 

Gez. Dr. Schönecker