02.04.2004: Local Heroes / Ehemalige Biberacher Jazzer – Jazzclub Biberach e.V.

02.04.2004: Local Heroes / Ehemalige Biberacher Jazzer

Jamsession ehemaliger Jazzbiber als Auftaktveranstaltung zum Jazzpreis 2004

Andy Herrmann Trio setzte hohe Standards

Die Veranstaltung „Back Home Biberach“ am Vorabend der Endausscheidung zum Biberacher Jazzpreis soll nach Auskunft der Veranstalter vom Jazzclub Biberach in dieser Koppelung eine neue Tradition begründen und die aus Biberach stammenden Jazzer in regelmäßigen Abständen aus der Fremde auf heimisches Terrain zurückholen.

Um es vorweg zu sagen: der Auftakt war vielversprechend. Mit lyrisch-filigranem Jazz der Referenzklasse gab der Pianist Andy Herrmann, im Trio mit Matthias Daneck am Schlagzeug und dem Münchner Kontrabassisten Henning Sieverts beim ersten Biberacher Jazzgipfel seit vielen Jahren gleich im ersten Set die Standards vor, legte die Meßlatte überraschend hoch. Mit präzise gearbeiteten Eigenkompositionen in gediegener Interpretation, mit sensibel ausformulierten poetischen Motiven besonders in den solitären Improvisationen des Bandleaders sowie mit einer hochdifferenzierten, transparenten Klanglichkeit unterstrich das herausragende Klaviertrio seine Ambitionen auf einen Spitzenplatz in der Szene.

Mit weiteren musikalischen Schwergewichten der nationalen und internationalen Jazzszene, Immanuel Brockhaus, Jochen Feucht und Frank Sikora betraten im zweiten Set keinesfalls nur „local heroes“ die Bretter der Bühne im vollbesetzten Jazzkeller. Die musikalische Eigenständigkeit und Souveränität der drei Ex-Biber, die allesamt namhafte eigene Bands betreiben oder solistisch tätig sind, führte aber erfreulicherweise nicht zu musikalischen Profilierungsversuchen Einzelner auf Kosten der Mitspieler. In bester Jam-Tradition und feinfühliger Rücksichtnahme fanden teils stark kontrastierende musikalische Ansätze zu einem hochinteressanten stilistischen Konglomerat zusammen, welches innere Gegensätze in musikalische Hochspannung verwandelte und es immer wieder vermochte, nicht nur Freude und Begeisterung zu wecken, sondern darüber hinaus „erfüllte Augenblicke“ zu schaffen, in denen einfach alles stimmte und überzeugte.

Besonders erfreulich war auch das Wiedersehen und Wiederhören von Musikern aus der früheren Biberacher Jazzszene (Thomas Kapitel, Wolfgang Mayer) sowie das Hinzutreten aufstrebender junger Musiker (Alexander Braun, Andreas Hämmerle, Ulrich Reck) in einer echten Jam-Session, an der bis zu 10 Musiker beteiligt waren. Das „Realbook“ erwies einmal mehr seine verbindende Kraft und vereinte verschiedene musikalische Generationen und Kulturen. Den roten Faden legte an diesem kurzweiligen Abend Matthias Daneck, der als einziger von Anfang bis zum späten Ende auf der Bühne saß, trefflich groovte, ein solides rhythmisches Fundament legte, immer wieder Akzente setzte und auch nicht mit immer wieder faszinierenden und stimulierenden Soloeinlagen geizte: Schwerarbeit, die sich durchaus lohnte und die Appetit auf weitere lokale Jazzgipfel dieser Art machte.

 

gez.

Dr. Helmut Schönecker

 

 

 

Jamsession ehemaliger Jazzbiber als Auftaktveranstaltung zum Jazzpreis 2004

 

Andy Herrmann Trio setzte hohe Standards

 

Die Veranstaltung „Back Home Biberach“ am Vorabend der Endausscheidung zum Biberacher Jazzpreis soll nach Auskunft der Veranstalter vom Jazzclub Biberach in dieser Koppelung eine neue Tradition begründen und die aus Biberach stammenden Jazzer in regelmäßigen Abständen aus der Fremde auf heimisches Terrain zurückholen.

 

Um es vorweg zu sagen: der Auftakt war vielversprechend. Mit lyrisch-filigranem Jazz der Referenzklasse gab der Pianist Andy Herrmann, im Trio mit Matthias Daneck am Schlagzeug und dem Münchner Kontrabassisten Henning Sieverts beim ersten Biberacher Jazzgipfel seit vielen Jahren gleich im ersten Set die Standards vor, legte die Meßlatte überraschend hoch. Mit präzise gearbeiteten Eigenkompositionen in gediegener Interpretation, mit sensibel ausformulierten poetischen Motiven besonders in den solitären Improvisationen des Bandleaders sowie mit einer hochdifferenzierten, transparenten Klanglichkeit unterstrich das herausragende Klaviertrio seine Ambitionen auf einen Spitzenplatz in der Szene.

 

Mit weiteren musikalischen Schwergewichten der nationalen und internationalen Jazzszene, Immanuel Brockhaus, Jochen Feucht und Frank Sikora betraten im zweiten Set keinesfalls nur „local heroes“ die Bretter der Bühne im vollbesetzten Jazzkeller. Die musikalische Eigenständigkeit und Souveränität der drei Ex-Biber, die allesamt namhafte eigene Bands betreiben oder solistisch tätig sind, führte aber erfreulicherweise nicht zu musikalischen Profilierungsversuchen Einzelner auf Kosten der Mitspieler. In bester Jam-Tradition und feinfühliger Rücksichtnahme fanden teils stark kontrastierende musikalische Ansätze zu einem hochinteressanten stilistischen Konglomerat zusammen, welches innere Gegensätze in musikalische Hochspannung verwandelte und es immer wieder vermochte, nicht nur Freude und Begeisterung zu wecken, sondern darüber hinaus „erfüllte Augenblicke“ zu schaffen, in denen einfach alles stimmte und überzeugte.

 

Besonders erfreulich gestaltete sich das Wiedersehen und Wiederhören von Musikern aus der früheren Biberacher Jazzszene (Thomas Kapitel – E-Bass, Wolfgang Mayer – Saxophon) sowie das Hinzutreten aufstrebender junger Musiker (Alexander Braun – Piano, Andreas Hämmerle – Piano, Ulrich Reck – Gitarre) in einer echten Jam-Session, an der bis zu 10 Musiker beteiligt waren. Das „Realbook“ erwies einmal mehr seine verbindende Kraft und vereinte verschiedene musikalische Generationen und Kulturen. Den roten Faden legte an diesem kurzweiligen Abend Matthias Daneck, der als einziger von Anfang bis zum späten Ende auf der Bühne saß, trefflich groovte, ein solides rhythmisches Fundament legte, immer wieder Akzente setzte und auch nicht mit immer wieder faszinierenden und stimulierenden Soloeinlagen geizte: Schwerarbeit, die sich aber durchaus lohnte und die Appetit auf weitere lokale Jazzgipfel dieser Art machte.

 

gez.

Dr. Helmut Schönecker